Antidiskriminierungsnewsletter 10/2021

Antidiskriminierungsnewsletter Netzwerk RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung 10/2021

 

Rückblick

1.10. Antimobbing Demo

Steffen Klein engagiert sich als Freiwilliger im Netzwerk RESPEKT. Als Betroffener von Diskriminierung aufgrund seiner Gehörlosigkeit setzt er sich jetzt aktiv für Empowerment und Respekt untereinander ein. Im Rahmen der Aktion „Stoppt Mobbing“ mit Unterstützung der „Partnerschaft für Demokratie“ und „Kinderstärken e.V.“ fand der Aktionstag am 01. Oktober auf dem Winckelmannplatz in Stendal statt.

     

29.09. Fachtag zur Antidiskriminierungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Organisiert durch das Netzwerk RESPEKT, die Hochschule Magdeburg-Stendal, das Drittmittelprojekt TransInno_LSA und weiteren lokalen Akteur*innen, fand der regionale Fachtag zur Antidiskriminierungsarbeit mit jungen Menschen dieses Jahr erneut statt. Von Schulsozialarbeitenden, über Lehrkräfte und Studierende nahmen viele Menschen an dem vielfältigen Programm teil. Unter anderem wurde der Bericht über Diskriminierung im Landkreis Stendal vorgestellt, es gab ein Speed-Dating mit verschiedenen Akteur*innen, einen Markt der Möglichkeiten und der Tag wurde mit sieben verschiedenen Workshops beendet. Mit dem Fachtag sollte bei Teilnehmenden ein erster Weckruf gestartet und für das Thema sensibilisiert werden, damit Diskriminierung vermehrt erkannt und aufgedeckt werden kann. Denn nur was sichtbar ist, kann auch behandelt werden.

09.10. Gedenken des antisemitischen und rassistischen Anschlags in Halle

Zwei Jahre nach dem Anschlag in Halle gedenken Bürger*innen und Politiker*innen den Opfern des Attentats. Bilder des Gedenkens findest du hier.

Einen zweiminütigen Beitrag zu Wünschen und Forderungen zur Darstellung jüdischen Lebens in den Medien kannst du hier sehen.

 

Aktuelles

Der Fall Gil Ofarim

Nachdem der Musiker Gil Ofarim sich via Instagram über einen antisemitischen Diskriminierungsfall in Leipzig geäußert hatte, bestehen jetzt allerdings Zweifel an seiner Darstellung der Geschehnisse. Da die Staatsanwaltschaft aktuell noch ermittelt, gilt es, diesen Fall zum Anlass zu nehmen, diesem und ähnlichen Ereignissen ausführlich nachzugehen und sie ernst zu nehmen, ein endgültiges Urteil aber erst nach ausreichender Abschätzung der Lage zu treffen. Dies dürfte im aktuellen Fall noch einige Wochen dauern. Hier ist der aktuelle Stand zusammengefasst.

Facebook Richtlinien Onlinemobbing

Durch die Verschärfung der Richtlinien zum Vorgehen gegen Online-Mobbing will der zuletzt erneut in der Kritik stehende Konzern Facebook Nutzer*innen, darunter auch Aktivist*innen und Personen des öffentlichen Lebens, nun mehr schützen. So sollen u.a. Inhalte mit „erniedrigenden oder sexualisierten Attacken“ gelöscht werden. Weitere Informationen zum Thema gibt es hier.

Ruf zum Freitagsgebet in Köln

Im Rahmen eines Modellprojekts dürfen Muezzins (Ausrufer, die Muslim*innen zum Gebet aufrufen) in Köln nun unter Auflagen, mit einer festgesetzten Lautstärke und unter vorheriger Informierung der Anwohnenden, zum Freitagsgebet rufen. Das Projekt laufe vorerst für zwei Jahre und wird von Vielen als Bekenntnis zur Religionsfreiheit betrachtet. Mehr dazu hier.

Awareness-Paper Netzwerk Mosaik

Das Solidaritätsnetzwerk „Mosaik h2 – Netzwerk für Diskriminierungsschutz“ der Hochschule Magdeburg-Stendal, in dem sich Hochschulangehörige aus allen Bereichen für diskriminierungsfreies Lernen, Lehren, Forschen und Arbeiten an der Hochschule engagieren, möchte dazu ermutigen, sich näher mit dem Thema Diskriminierungsschutz auseinanderzusetzen. Dafür wurde ein Awareness-Papier erstellt, welches die Bereiche Sprache, Barrierefreiheit, Stereotype, diskriminierungsarme Räume, Anreden und Pronomen, sowie diskriminierungssensible Leistungsbewertung umfasst. Es soll als Checkliste von allen Akteur*innen genutzt werden können, demnächst folgt aber noch eine Ausgabe speziell für Studierende. Hier kommst du zum Dokument.

Neue Aufnahmelager für Geflüchtete in Griechenland

Nachdem das Camp Moria auf Lesbos im September 2020 abgebrannt war, gab die EU Griechenland 276 Millionen Euro, um auf den griechischen Inseln Chios, Kos, Leros, Lesbos und Samos neue Aufnahmelager zu bauen. Das Design sollte EU-Standards entsprechen. Das Projekt sollte, so hieß es weiter, durch die EU mit einer neu gegründeten Taskforce für Migrationsmanagement überwacht werden. Als erstes wurde Mitte September das Lager auf Samos eröffnet. Die Lager ähneln in ihrem Aufbau Gefängnissen und selbst die EU-Menschenrechtsagentur (FRA) warnte davor, dass Stacheldrähte, Überwachung und Freiheitseinschränkungen Menschen, die Gewalt und Verfolgung erfahren haben, retraumatisieren können. Quelle und weitere Informationen hier.

 

Ausblick

8.11. Fachtagung Gender & Digitales

Von 9.00 – 16.00 Uhr findet die hybrid gestaltete Fachtagung Gender und Digitales – Rollenbilder in digitalen Medien am Campus Stendal statt. Selbstdarstellung und Orientierung finden vermehrt über soziale Netzwerke, wie Instagram, Youtube, TikTok oder Whatsapp, statt. Hier finden sich aber nicht nur spannende Informationen und altersgerechte Unterhaltung, sondern auch antiquierte Rollenbilder, stereotype Darstellungen und Gewaltfantasien, insbesondere gegenüber benachteiligten Menschengruppen.
In spannenden Impulsvorträgen und praxisnahen Workshops geht es in dieser Fachtagung um Schönheitsideale und soziale Zwänge, genderbezogene Hassrede und Misogynie als auch um sexualisierte Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Der Fachtag setzt sich zum Ziel, ein breites Phänomen inhaltlich möglichst detailliert zu umreißen und Anregungen für die Kinder- und Jugendhilfe zu geben. Die Kapazität ist begrenzt, anmelden kann man sich hier.

8.-10.11. Online Vernetzungstreffen Trans*Jugendarbeit

Das Online-Vernetzungstreffen Trans*Jugendarbeit 2021 findet vom 08.-10.11.2021 im Rahmen des Projekts TRANS – JA UND?! statt und richtet sich an alle haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte, die bereits mit trans* Jugendlichen arbeiten oder ihr Angebot vermehrt für trans* Jugendliche öffnen wollen, also z.B. Jugendgruppenleiter*innen, Berater*innen, Akteur*innen der Jugendarbeit oder Jugendhilfe, Mitarbeiter*innen in (queeren) Jugendzentren etc.

Das Treffen besteht aus zwei Vernetzungstagen über Zoom (Dienstag, 09.11. und Mittwoch, 10.11.21, jeweils von 10:00 bis 15:30 Uhr). Hier geht es zur Anmeldung.

13./14.11. Online Comic Workshop für junge Trans Personen

Das Workshopangebot richtet sich an Personen zwischen 14-26 Jahren. Alle weiteren Informationen und die Anmeldung findest du unter diesem Link.

20.11. Internationaler Tag der Kinderrechte

Am 20. November ist internationaler Tag der Kinderrechte – der Tag, an dem 1989 die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde. In Deutschland und auf der ganzen Welt setzen sich deshalb Kinder zusammen mit UNICEF für ihre Rechte ein und feiern diesen Tag groß und laut mit vielen Aktionen.

13.-19.11. Transgender Awareness Week (20.11. Transgender Day of Remembrance)

Im November 1998 wurde in den USA die afro-amerikanische trans Frau Rita Hester (†34) ermordet. Am darauffolgenden Freitag versammelten sich über 250 Menschen, um ihrer Trauer und Wut über den Mord Ausdruck zu verleihen. Seit 1999 findet der „Transgender Day of Remembrance“ jährlich am 20. November statt. Der Tag ist zugleich der Abschluss der „Transgender Awareness Week“, der Woche, in der die Sichtbarkeit von trans Personen im Vordergrund steht. Das Projekt TGEU stellt hier Recherchen zum Thema dar und verfolgt die Zahlen von Morden an trans Personen.

25.11. Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

An diesem Tag gehen Frauen weltweit dieses Jahr zum 40. Mal auf die Straße, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen. Dies betrifft körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt und auch psychische Gewalt, sowie die äußerste Form von Gewalt an Frauen, Femizide. Vor allem während der Coronapandemie ist die geschlechtsbezogene Gewalt sehr stark gestiegen. Gewalt an Frauen und das zugrundeliegende patriarchale System sollen auf die Agenda politischer Debatten gesetzt werden. Anlässlich des Aktionstages hat die Gruppe Frauenkampftag Stadtfeldost (instagram @frauenkampftag.sfo) den Hashtag #wehrteuch ins Leben gerufen und am Aktionstag eine Kundgebung um 18.00 Uhr an der Goldschmiedebrücke, Ecke Breiter Weg in Magdeburg geplant.

24.- 26.11. Seniorentag Hannover

Vom 24. Bis 26. November findet in Hannover der 13. Deutsche Seniorentag mit einem vielfältigen Programm statt. Rund 150 Einzelveranstaltungen informieren zu allen Fragen des Älterwerdens und laden zum Austausch ein. Die Besucherinnen und Besucher erwarten Vorträge, Mitmach-Angebote, Workshops, Podiumsdiskussionen und ein Unterhaltungsprogramm. Von den Themen Gesundheit und Pflege über Mobilität und Wohnen bis digitale und analoge Teilhabe ist alles vertreten. Eintrittskarten sind ab sofort online auf der Internetseite des Deutschen Seniorentags oder telefonisch unter der Nummer 0228 24 99 93 55 bei der BAGSO erhältlich. Tageskarten kosten 15 Euro, die Drei-Tage-Karte 30 Euro. Außerdem gibt es ermäßigte Eintrittskarten.

 

Empfehlungen

Hörbuch „Exit Racism“ kostenlos auf Spotify

Schon gewusst? Das Hörbuch von Tupoka Ogette kannst du kostenlos auf Spotify anhören, aber auch auf anderen gängigen Plattformen. Es richtet sich hauptsächlich an weiße Menschen, die sich auf eine rassismuskritische Reise begeben wollen.

Blinde Journalistin über Mode

Amy Zayed beschäftigt sich seit ihrer Jugend mit Mode und möchte andere blinde Menschen empowern, ihren eigenen Stil zu finden, die eigene Identität auszudrücken. Hören sie hier den Beitrag von Deutschlandfunkkultur.

 

Vielen Dank für dein Interesse. Der Newsletter ist ein gemeinsames Projekt des Netzwerks „RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung“ und der Hochschule Magdeburg Stendal im Rahmen des Verbundprojektes „TransInno_LSA“

 

TransInno_LSA wird gefördert durch: