Antidiskriminierungsnewsletter Netzwerk RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung 04/2022
Rückblick
Einrichtung geschlechtsneutraler Toiletten am Stendaler Hochschulcampus
Seit diesem Sommersemester stehen am Hochschulstandort Stendal insgesamt sechs geschlechtsneutrale Toiletten (je zwei in jedem der drei Gebäude) zur Verfügung, womit allen Menschen unabhängig vom Geschlecht ein möglichst angstfreier und diskriminierungsarmer Zugang ermöglicht und den zum Teil sehr unangenehmen, beschämenden Erfahrungen vieler inter*, trans*, nicht-binärer und gendernonkonformer Personen auf einem Geschlecht zugeordneten Toiletten Einhalt geboten werden soll.
Aktuelles
Neues vom Netzwerk Mosaik der Hochschule Stendal
Das Solidaritätsnetzwerk „Mosaik“ macht neuerdings mit einem Aufsteller sowie verschiedenen Öffentlichkeitsmaterialien wie Flyern und Postkarten am Stendaler Campus stärker auf sich aufmerksam. Das Netzwerk möchte an der Hochschule zum Thema Diskriminierung sensibilisieren und arbeitet an der Entwicklung von Maßnahmen gegen Diskriminierung sowie zum Schutz von Betroffenen. Es versteht sich als eine erste, niedrigschwellige Anlaufstelle, die Betroffene zwar nicht beraten, aber zumindest an geeignete Stellen weiterverweisen kann. Jede*r Interessierte ist herzlich eingeladen, sich im Netzwerk zu engagieren und gemeinsam eigene Ideen umzusetzen. Wer Lust darauf hat oder Rat sucht, kann sich zur Kontaktaufnahme an diese E-Mail-Adresse wenden: diskriminierungsschutz@h2.de.
In der Aprilausgabe des Hochschulmagazins „treffpunkt campus“ findet ihr zudem einen ausführlicheren Artikel zur Geschichte, der Motivation und den Zielen des Netzwerks, welchen ihr auch über diesen Link abrufen könnt.
Beispiele für in der Hochschule ausliegende Postkarten des Netzwerks
05.05. Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde am 5. Mai zum 31. Mal bundesweit begangen. Unter https://www.wheelmap.org/ habt ihr weiterhin die Möglichkeit Barrieren zu melden. Auf der Homepage von „Aktion Mensch“ erfährst du, welche Aktionen wo stattgefunden haben und wie es in Deutschland um´s Thema Mobilität und Barrierefreiheit steht. Für den Landkreis Stendal haben einige Mitglieder des Inklusionsbeirats die Situation auch in diesem Jahr wieder genauer unter die Lupe genommen und dabei leider noch immer zu viele Schwachstellen und Barrieren feststellen müssen. Insgesamt erhielten die öffentlichen Verkehrsmittel im Landkreis von den Betroffenen das Urteil „mittelmäßig“. Genauere Infos liefert euch dieser Artikel der Altmark-Zeitung.
Erster „Rassismusmonitor“ der Bundesregierung veröffentlicht
Nachdem das Deutsche Zentrum für Integrations- und Rassismusforschung (DeZIM) bereits von der Bundesregierung unter Angela Merkel damit beauftragt wurde, die Ursachen, das Ausmaß und die Folgen von Rassismus in Deutschland wissenschaftlich zu untersuchen, hat das DeZIM im Jahr 2020 dazu den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) gestartet.
Der Rassismusmonitor (NaDiRa) stellt die bisher umfangreichste Auseinandersetzung mit dem Thema in Deutschland dar: er soll dauerhaft Einstellungen in der Gesamtbevölkerung und Perspektiven Betroffener erheben und Ausmaß, Ursachen und gesellschaftliche Folgen von Rassismus analysieren. Damit liefert er belastbare Fakten, um die Debatten um Rassismus zu versachlichen und wirksame Maßnahmen gegen Rassismus entwickeln und ergreifen zu können. Um kontinuierlich Entwicklungen und Trends aufzuzeigen, soll ab 2023 regelmäßig ein Bericht erscheinen. Die Auftaktstudie „Rassistische Realitäten“ wurde am 5. Mai der Bundesfamilienministerin Lisa Paus überreicht. Die Ergebnisse zeigen auf, wie die Menschen in Deutschland sich mit Rassismus auseinandersetzen. Sie spiegelt die Einstellungen und Einschätzungen der Gesamtbevölkerung zum Thema Rassismus einschließlich Erfahrungen von Betroffenen wider. Einen zusammenfassenden Artikel des Spiegels über die Ergebnisse dieser repräsentativen Erhebung könnt ihr hier finden. Direkt zur offiziellen Website des DeZIM und zur kompletten Studie gelangt ihr über diesen Link.
Ausblick
17.05. Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie
Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT), erinnern Menschen rund um den Erdball mit vielfältigen Aktionen an den 17.05.1990, der Tag, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. Seitdem gilt sie offiziell nicht mehr als Krankheit. Anlässlich dieses Tages finden bundesweit diverse Veranstaltungen, Aktionen und Demos statt, unter anderem auch im digitalen Format wie bspw. eine Online-Diskussion der „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ am 18. Mai um 19Uhr zum Thema Menschenrechte und Demokratie in Osteuropa, zu der ihr euch unter diesem Link anmelden könnt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Außerdem findet am 17. Mai der erste Queere Parlamentarische Abend im Frauenzentrum Courage c/o Volksbad Buckau statt, an dem die Veranstalter:innen mit den Teilnehmenden in den politischen Austausch gehen und ihre landespolitischen Erwartungen näher bringen möchten. Zugleich wird die Möglichkeit geboten die Facharbeit und die Angebote queerer Vereine im Land besser kennenzulernen.
Qualifizierungsworkshop für neue Anlaufstellen des Netzwerks Respekt
Noch in diesem Monat wird ein Qualifizierungsworkshop für neue Anlaufstellen des Respekt-Netzwerks in ländlichen Regionen des Landkreises stattfinden. Das Netzwerk der Anlaufstellen soll sich somit in naher Zukunft erweitern, wozu ihr demnächst noch genauere Infos erhalten werdet. Weitere Qualifizierungsworkshops befinden sich außerdem in Planung.
!Save the Date! Regionaler Antidiskriminierungsfachtag am 29.06.22
Am 29. Juni findet von 9 bis 15:30Uhr der 2. regionale Fachtag zur Antidiskriminierungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Landratsamt Stendal statt. Er richtet sich vor allem an Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, Pädagog*innen, Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen sowie natürlich an alle anderen Interessierten. Es werden Impulse zu Diskriminierung in der Region gegeben, ein Speed-Dating zu den bestehenden Angeboten rund um´s Thema Antidiskriminierung sowie Workshops zur Antidiskriminierungsarbeit in Kitas, Schulen und Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen veranstaltet. Der Kabarettist Rainer Schmidt wird dabei unterhaltsam durch den Fachtag moderieren. Weitere Infos zu den genauen Inhalten werden folgen, ihr solltet euch den Termin aber auf jeden Fall schon einmal fett im Kalender markieren! 😊
Altmärkisches Inklusions-Fußballturnier am 02.07.
In diesem Jahr soll zum 3. Mal das Altmärkische Inklusions-Fußballturnier in Stendal (Stadion „Am Galgenberg“) unter der Organisation des Altmärkischen Gehörlosensportclubs stattfinden. Jede*r Freizeitkicker*in ist gern gesehen, die Teams sollen aus 1+5 Spielenden sowie Wechselspieler*innen bestehen. Die Anmeldung kann per E-Mail (agsc2016@gmx.de) erfolgen, Anmeldeschluss ist der 20. Juni, das Startgeld beträgt 15€.
Empfehlungen
Jüdisches Leben in Seehausen und der Altmark
Die Initiative Seehausen links lädt im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Sachsen-Anhalt dazu ein, sich mit jüdischem Leben in Seehausen und in der Altmark zu beschäftigen. Am Sonntag, 22. Mai, ist um 14.00 Uhr der Jüdische Friedhof Treffpunkt für einen Stadtrundgang. Dieser endet an der Salzkirche, wo um 16.00 Uhr Antje Reichel vom Prignitz-Museum Havelberg über jüdisches Leben in der Altmark spricht. Anschließend gibt es Klezmer Musik und mehr mit der Gruppe Querbeet aus Berlin.
Die Jüdischen Kulturtage laufen noch den gesamten Mai und Juni über, ein Blick ins Programm lohnt sich: www.jkt-sachsen-anhalt.de. Darin sind auch weitere Veranstaltungen in der Altmark zu finden, z. B. ein Kreativtag für Familien am 15. Mai ab 14.00 Uhr im Stadtteilbüro Stendal-Stadtsee (Adolph-Menzel-Straße 18), ein Konzert mit Daniel Kahn, dem großen Barden und Erzähler aktueller jüdischer Geschichte(n) in Europa, am 22. Mai um 17.00 Uhr in der Stendaler Katharinenkirche und ein Abend zu Spuren jüdischen Lebens in Stendal am 24. Mai um 18.30 Uhr im Stadtarchiv.
Vielen Dank für dein Interesse. Der Newsletter ist ein gemeinsames Projekt des Netzwerks „RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung“ und der Hochschule Magdeburg Stendal im Rahmen des Verbundprojektes „TransInno_LSA“
TransInno_LSA wird gefördert durch: